Zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts ist in unserer Region mit der Fertigung von Drehteilen eine neue Industrie entstanden, die einen revolutionierenden Einfluss auf damalige Lebensweise haben sollte. Von der Handwerker- und Bauerntätigkeit wechselte man in das Zeitalter der automatischen Fertigung.
Direkt in der Nähe, in Moutier, entwarfen mehrere geniale Erfinder die ersten Drehautomaten, die dann am Anfang der ersten Fertigungswerkstätten für Drehteile stehen sollten. Auch der Mechaniker gehörte dazu, der schon zu Grossvaters Zeiten die "Kunst der Herstellung von Drehteilen" nach und nach entwickelt hat!
Die Maschinen hatten zunächst drei, dann vier und fünf Schneiden. Im Lauf der Jahre fügte man viele spezifische Ausrüstungselemente hinzu, um die Fertigung zu verbessern und die Benutzung der Maschinen zu erleichtern.
Das Drehen auf Nockenmaschinen erlebte in unserem Dorf einen enormen Aufschwung, so dass es zum "Beruf" an sich wurde!
Am Anfang waren die Drehteile für die Uhrenindustrie bestimmt. Bei der Firma Essor, die ihre eigene Uhrenmanufaktur (Court Watch) besass, wurden die Drehteile direkt an die Montagelinie für Uhren und Wecker aufgegeben.
Diversifizierung verpflichtet. Die Werkstatt für Drehteile fertigte dann Teile für elektrische Rasierapparate sowie für Batterien nach unserem eigenen Konzept und nicht zu vergessen die Nadeln für industrielle Nähmaschinen.
Heute werden die Nockendrehautomaten nach und nach durch numerisch gesteuerte Maschinen ersetzt, die jeden erdenklichen Werkstoff für die unterschiedlichsten Industrien bearbeiten können.
Die Dreherberufe haben sich im Zuge der immer komplizierter werdenden Techniken weiterentwickelt und gehören nun zu den High-Tech-Berufen, die mit Spitzentechnologien arbeiten und durch die auf der Grundlage der Informatik und Mechanik in Verbindung mit dem Know-How aus der Praxis wahre Wunder vollbracht werden.
Hoch lebe die Drehtechnik!